Hospiz und Gesellschaft
Seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurde das Thema „Tod und Sterben“ immer stärker aus der Gesellschaft ausgegrenzt und tabuisiert. Während vorher viele Menschen in häuslicher Umgebung starben und auch aufgebahrt wurden, für viele von Kindheit an das Erleben des Todes als natürlicher Phase jeden Lebens selbstverständlich war, wurde der Prozess des Sterbens und damit auch das Thema Tod ausgegrenzt und „Spezialisten“ in Krankenhäusern und Pflegeheimen überlassen. Diese Distanz zum Tod macht vielen Menschen große und oft unrealistische Ängste vor einem Ereignis, das auf jeden und jede zukommt.
Die Hospizbewegung will das Sterben wieder hereinholen in die alltäglichen Lebensprozesse. Wie ein Hospiz in die Gesellschaft hineinwirken will, lässt die Definition der nationalen Hospiz-Organisation der USA aus dem Jahr 1990 erkennen:
„Hospize bejahen das Leben. Hospize machen es sich zur Aufgabe, Menschen in der letzten Phase einer unheilbaren Erkrankung zu unterstützen und zu pflegen, damit sie in dieser Zeit so bewusst und zufrieden wie möglich leben können. Hospize wollen den Tod weder hinauszögern noch beschleunigen. Hospize leben aus der Hoffnung und Überzeugung, dass sie Patienten und ihre Familien so weit geistig und spirituell auf den Tod vorbereiten können, dass sie bereit sind, ihn anzunehmen. Voraussetzung hierfür ist, dass eine angemessene Pflege gewährleistet ist und es gelingt, eine Gemeinschaft von Menschen zu bilden, die sich ihrer Bedürfnisse verständnisvoll annimmt.“
Weitere Informationen zum Thema bieten die Homepage des Hessischen Hospiz-und Palliativverbandes e. V. und des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes e.V..